Nähen lernen – ganz einfach? 

Also bevor du anfängst diesen Beitrag zu lesen und nähen lernen willst, sei dir darüber im Klaren das es weder ganz einfach, noch ganz schnell geht! Man braucht sehr viel Geduld, eine ruhige Hand, viel Zeit und gute Nerven. Denn es ist ein Hobby das man nicht über Nacht lernt. Da ich viele Dinge schon ausprobiert habe, dachte ich das ich jetzt mit dem Nähen anfangen könnte. Es gibt sehr viele tolle Blogs im Internet, die Babyklamotten, Taschen oder sogar eigene Kleidung nähen. Jedoch fand ich es sehr schwer ein paar Anleitungen zu finden, die für Nähneulinge geeignet sind. Und so musste ich mich durch viele einzelne Seiten kämpfen um meine Nähmaschine zu bedienen, die ersten Schritte zu machen und um ein paar praktische Tipps und Tricks zu lernen.

Aber was braucht man eigentlich alles um ein neues Hobby anzufangen?

Das Anfängerequitment: 

  • Die Nähmaschine ist natürlich Voraussetzung. Da ich nicht gleich hunderte Euro ausgeben wollte, da ich nicht weis wie lange ich überhaupt nähen will bzw ob es mir überhaupt Spaß macht, habe ich mir eine Mini Nähmaschine zugelegt. Diese gibt es schon für um die 30 Euro bei Amazon und beinhaltet ein Fusspedal und das Einsteigerzubehör wie Einfädelhilfe, Nadeln und Faden usw. Jeder der schon länger näht wird bei meiner Mini Maschine das kalte Grauen bekommen, jedoch finde ich es gerade um in die Thematik einzusteigen eine super Idee für kleines Geld. Dazu muss aber gesagt werden, dass das Nähen mit einer „großen“ Maschine sehr viel leichter von der Hand geht, da diese mehr Funktionen zur Hilfe anbietet.
  • Des weiteren braucht ihr Stoff der sich einfach nähen lässt. Deshalb würde ich mich unbedingt für Baumwolle entscheiden. Sobald die Stoffe elastisch sind wird es wirklich sehr schwer.
  • Zusätzlich habe ich mir noch Flies gekauft, eine Art Verstärkung für Utensilos oder Taschen. Dieser wird vor dem nähen einfach auf den Stoff gebügelt damit er nicht verrutscht.
  • Prinzipiell braucht ihr um eure Nähmaschine auszuprobieren sonst nichts, jedoch habe ich mir noch ein paar Reißverschlüsse, Klettband und Klammern zum fixieren von 2 Stoffen gekauft. Das kann man aber auch mit einfachen Stecknadeln machen.
  • Außerdem ist eine super scharfe Schere wichtig, sonst kämpft man sich so mit dem Stoff ab und eine Malerkreide bzw. einen löschbaren Stift zum anzeichnen.

Bevor ihr jetzt einfach loslegen könnt, müsst ihr euch natürlich erst mit eurer Maschine vertraut machen. Dabei habe ich anfangs schon leicht genervt reagiert. Nichts hat einfach so funktioniert. Wie bekommt man wo den Faden rein und wo muss was sitzen?! Gar nicht so einfach also versuche ich euch auch hier einige kleine Tipps zu geben. Natürlich habe ich keine proffesionelle Nähmaschine und kann nicht mit den großen Näherinnen dieser Welt mithalten, trotzdem hoffe ich das es euch einige Schritte erleichtert.

Faden einfädeln:

Auf dem Bild seht ihr meine „total professionelle“ Maschine, und wie ihr den Faden einfädeln müsst. Wenn ihr durch alle „Löcher“ durch seit, muss der Faden durch die Nadel. Dieser muss von vorne nach hinten eingefädelt werden und anschließend unter die rechteckige Klappe, mit der ihr den Stoff fixieren könnt. Der untere Faden liegt unter der Abdeckung in der Nähmaschine drin und wird durch das mittlere Loch nach oben gefädelt. Wenn ihr eine größere Maschine habt, ist der Faden fast komplett versteckt und wird ganz anders gefädelt, das wird aber meist auch in der Anleitung toll erklärt.

Richtig einstellen:

Was mich nach dem Einfädeln fast zur Weißglut gebracht hätte, war das Problem dass der Faden immer wieder abgerissen oder aus den letzten 3 Löchern geschlüpft ist. Die Ursache? Das Feststellrad in dem grünen Kasten! Der Faden muss zwischen beide Platten „geklemmt“ werden. Diese kann man entweder sehr locker oder viel zu fest einstellen. Sitzt der Faden zu fest, reißt er immer wieder ab. Ist er zu locker kann man einfach nicht nähen. Perfekt ist es, wenn der Faden durch Ziehen weiter gleitet aber ein leichter Druck dahinter ist. Das muss man einfach ein paar mal ausprobieren. Der Faden, der danach runter zur Nadel geht muss also immer gespannt sein.

Das erste Nähen:

Ich habe meine ersten Versuche mit Filz gemacht, da dieser eine gewisse Stabilität hat und ich mir dadurch leichter getan habe. Prinzipiell solltet ihr aber mit Baumwolle anfangen, da dies einfacher ist als zum Beispiel Jersey, der sich dehnen lässt.

Also Stoff schnappen, die Klappe um den Stoff zu fixieren nach oben drücken – Stoff positionieren, Klappe nach unten – dazu gibt es einen Knopf auf der anderen Seite der Nähmaschine, die Nadel positionieren und ganz ganz langsam das Pedal drücken. Am besten ist es, wenn ihr erst los näht wenn der weiße Hebel (Rechts, unten am grünen Kasten) auf der rechten Seite steht. Dieser bewegt sich wenn ihr am großen, schwarzen Rad ganz oben an der Maschine dreht. Dieser positioniert die Höhe der Nadel zum Stoff.

Mein erster Versuch war viel zu hektisch, der Faden ist nur so durch den Stoff gerast und ich war total überfordert, also lasst euch Zeit und habt Geduld.

Geht nach dem Nähen nicht alles wieder von selbst auf?! Das war nur einer der Fragen die leider in keiner Bedienungsanleitung stehen und dem warscheinlich kein Geübter je einen Gedanken verschwendet hat. Und nein, natürlich nicht, allerdings gibt es auch da wieder einen Trick. Ihr müsst am Anfang und am Ende einen halben Zentimeter vor und zurück nähen. Dadurch verschließt ihr eure Naht. Gar nicht so schwer, oder?

Habt ihr noch weitere Tipps oder Tricks um die ersten Schritte zu erleichtern? Ich bin gerne offen für weitere Ideen, da ich selbst auch noch blutige Anfängerin bin.

In den nächsten Beiträgen werde ich ein paar einfache Anleitungen veröffentlichen um euch den Einstieg zu erleichtern und um vielleicht dem ein oder anderen Fehler aus dem Weg zu gehen.

 

 

2 Kommentare

  1. oh die maschine sieht ja lustig aus 🙂 wie eine kaffeemaschine:-)
    lass dich nur nicht entmutigen, übung macht den meister. und wenn du erst mal ein bisschen den dreh raus hast, wirst du nie wieder aufhören wollen. so gings mir vor drei jahren, jetzt nähe ich mir fast meine ganze garderobe selbst. glg andrea

    Gefällt 1 Person

    1. Hallo Andrea, stimmt ein bisschen wie eine Espresso Maschine 🙊 aber erst einmal klein anfangen die Große kommt dann zu Weihnachten. Es macht wirklich süchtig und wenn man erst einmal angefangen hat kann man nicht mehr aufhören!
      Liebe Grüße

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